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Frau macht auf einer Straße draußen ein Faszientraining mit Sportmatte und Faszienrolle.
© Andrii - stock.adobe.com

Wer ein Faszientraining erfolgreich durchführen will, der braucht ein richtiges Konzept. Dazu zählen auch die notwendigen Faszientraining Regeln, denn nur so gelingt es Dir, die Kontraindikationen zu vermeiden und die Übungen gewinnbringend für Dein Fasziengewebe zu absolvieren. Welche Regeln dabei wichtig sind, worauf es sonst noch ankommt und warum Du überhaupt Deine Faszien trainieren solltest, wir verraten es Dir in unserem heutigen Beitrag.

Warum Faszien trainieren?

Faszien trainieren ist wichtig, um Dein ganzheitliches Wohlbefinden zu stärken.

Welche Regeln zählen beim Faszientraining?

Ein gewinnbringendes Faszientraining beruht auf 10 Regeln, die wir Dir nachfolgend erläutern möchten:

1. Saubere Bewegungsausführung

Faszientraining soll nicht zu schnellen und drastischen Körperveränderungen führen. Es geht um langsame, sanfte Anpassungen, weil sonst eine Überbelastung mit schweren Verfilzungen das Resultat wäre. Bedenke daher bei allen Techniken die langsame und vor allem kontrollierte Ausführung der Bewegungen, damit keine fehlerhaften Belastungen entstehen und die Effekte nachhaltig sind.

2. Dichter am Gelenk heißt mehr Entspannung

Wenn die Faszienmassagen dicht am Gelenk und den Knochen arbeiten, ist dies effektiver. Es sind zwar die Bereiche, bei denen der Kunde schmerzempfindlicher ist, weil sie über mehr Spannungsmessfühler verfügen, allerdings kannst Du bei fachgerechter Durchführung der Techniken zügiger dazu beitragen, dass die ganzheitliche Entspannung einsetzt.

3. Lockerung der Muskulatur

Das Faszientraining dreht sich um das gleichnamige Gewebe! Bemühe Dich Muskelanspannungen zu verhindern, und dass die Muskeln so locker wie möglich bleiben. Dadurch besitzen die Übungen mehr Intensität und sprechen obendrein die tieferen Muskelschichten an.

4. Verhärtungen herausfinden

Zunächst musst Du durch langsames Ertasten einen Überblick über die verschiedenen Bindegewebszonen machen. Du solltest dabei auf Verhärtungen und Verknotungen unterhalb der Haut achten und gleichzeitig mit Deinem Kunden in Kommunikation stehen, ob bei Kontakt zu jenen Arealen ein Schmerzreiz entsteht. Ziel ist es, eine genaue Vorstellung davon zu bekommen, was das Faszientraining bewirken soll, um es entsprechend aufbauen zu können.

5. Die passende Atmung

Bei der Faszienfitness ist eine gleichmäßige tiefe Atmung entscheidend, besonders bei vorliegenden Schmerzen oder wenn jene einsetzen. Das Atmen hilft, sich besser und zügiger zu entspannen, was wiederum den ersten Reflex, bei welchem die Faszien durch Verkrampfung zusammenziehen, schneller aufzuheben.

6. Variiere die Dauer!

Jede Übung darf höchstens 1-3 Minuten dauern, um den Organismus nicht zu stark zu beanspruchen. Hier richtest Du Dich nach dem Kunden. Einige Personen mit schweren Verhärtungen und bereits vorliegenden Faszien-Schmerzen vertragen zu Beginn nur eine ganz kurze Faszienstimulation, die maximal 50-60 Sekunden dauert, andere Kunden empfinden eine Übung selbst nach fünf Minuten noch als wohltuend.

7. Korrekt aufrichten

Bei Stützpositionen muss der Rücken des Kunden immer gerade aufgerichtet sein. Zugleich wird der Brustkorb aus den Schultern heraus nach vorne gedrückt, das erleichtert das tiefe, gleichmäßige Atmen.

8. In das Innerste spüren

Für das gewinnbringende Faszientraining musst Du Dich gründlich mit der Körperwahrnehmung auseinandersetzen. Versuche im Vorfeld, die Regionen, die Schmerzen und den ganzen Bewegungsapparat bewusst zu wahrzunehmen. Dabei können leichte Übungen zur Lockerung helfen, dieses Gefühl zu intensivieren. Die Auseinandersetzung mit der individuellen Körperwahrnehmung sollte immer am Anfang und zum Abschluss des Trainings stattfinden, um den direkten Vorher-Nachher-Vergleich zu erkennen.

9. Den Druck kontrollieren

Beim Faszientraining sollte der Druck je nach Kunde angepasst werden. Für die Entlastung bei Übungen, die liegend stattfinden, wäre es ratsam, sich mit den Armen oder Beinen leicht abzustützen. Bei stehenden Techniken hingegen verringert sich der Druck, wenn Du die Entfernung zwischen den Füßen und einem Widerstand wie der Wand veränderst.

10. In die Faszienrolle hineinfühlen

Falls Bereiche besonders schmerzhaft sind, sollten jene für etwa 50 Sekunden mit der Faszienrolle mittels gleichmäßiger, rollender Bewegungen aktiviert werden. So dringt der Druck langsam bis hinein in das tiefer liegende Gewebe vor, was die Entspannung steigert und die Sensibilität reduziert. Gerne kann der Kunde dazu auch mit kleineren Rollbewegungen die Körperregionen um die schmerzende Zone herum stimulieren.

11. Die Reihenfolge

Wenn mehrere Übungen nacheinander folgen, beginnst Du immer unten und startest mit den Füßen, um Dich bis zum Oberkörper vorzuarbeiten, damit sich Dein Körper langsam aufwärmt und Du das Verletzungsrisiko minimierst!

12. Die Trainingshäufigkeit

Elastische und gesunde Faszien brauchen nur maximal ein- bis zweimal wöchentlich ein Training.

Anders als ein Krafttraining, das sich auf die Muskulatur konzentriert und die Grenze der Leistungsfähigkeit ausreizt, dürfen Faszien nicht überanstrengt werden. Kurze Faszien-Einheiten, die regelmäßig erfolgen, sorgen für langsame, aber stetige Verbesserungen. Immerhin besitzen Faszien lediglich eine langsame Anpassung. Der Vorteil daran ist, dass sämtliche Veränderungen nachhaltiger als muskuläre Optimierung erfolgen und länger aufrechterhalten bleiben.

Wie viel Bindegewebe besitzt der Mensch?

Jeder Mensch besitzt etwa 23 kg Bindegewebe, das ¼ des körpereigenen Wassers speichern kann und für die Versorgung von Zellen sowie Organen mit Nährstoffen verantwortlich ist? Zugleich besitzt es durch seine hohe Anpassungsfähigkeit die ideale Basis für verschiedene Anforderungen sowie unsere Mobilität und kann sich binnen von 14 Monaten komplett erneuern.

Wann keine Faszien trainieren?

Auch wenn das Faszientraining allgemein gut verträglich ist und von vielen Zielgruppen angewandt werden kann, solltest Du bei gewissen Erkrankungen auf die Faszienbehandlung verzichten. Dazu zählen unter anderem:

  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Bluthochdruck
  • Anwendung verschreibungspflichtiger Medikamente (nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt)
  • Gefäß- und Bindegewebsschwächen
  • Neurologische Krankheiten
  • Schlaganfall- und Herzinfarkt-Patienten
  • Entzündungsprozesse, Fieber, offene Wunden
  • Rheuma oder schwere degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparats
  • Erkältungen und grippale Infekte

Generell gilt, bei allen Menschen, die nicht vollkommen gesund sind, sollte vorab eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, um sicherzugehen, dass das Faszientraining durchgeführt werden darf. 

 

Gruppe trainiert gemeinsam mit der Faszienrolle und wird dabei vom Lehrer unterstützt
© Sabine Hürdler - stock.adobe.com

Wie kann ich meine Faszien trainieren?

Faszien trainieren ist vielfältig, denn es gibt zahlreiche Optionen, um Dein faseriges Gewebe zu kräftigen und geschmeidig zu halten. Im Idealfall verbindest Du dazu aktive Faszienrolle Übungen mit einem passiven Konzept wie manuellen Faszientechniken zu einem ganzheitlichen Prinzip. So hilfst Du Deinen Faszien, durch Bewegungen und ein professionelles Faszientraining mehr Widerstandskraft zu erhalten, während Du zugleich Faszienverfilzungen vermeiden oder Faszienschmerzen mittels sanfter Faszienmassagen linderst. Selbstverständlich bleibt es am Ende Dir überlassen, ob Du wirklich beide Varianten einer Faszientherapie vereinen willst oder Dich doch lieber erst auf einen der beiden Bereiche konzentrierst. Wichtig ist in jedem Fall, dass Du nichts ohne eine vorherige Anamnese und Diagnostik bei erfahrenen Faszienexperten wie FASZINIEREND in Hohen Neuendorf startest. Erst die genaue Analyse Deines gesundheitlichen Allgemeinzustands sorgt dafür, dass Du Dein Faszientraining gewinnbringend absolvieren kannst.

Was ist gut für die Faszien?

Deine Faszien brauchen vor allem drei wichtige Faktoren: Entspannung, Bewegung und gesunde Ernährung. Auf diesen drei Bausteinen gründet ein widerstandsfähiges und elastisches Fasziengewebe. Daher solltest Du auf regelmäßige sportliche Aktivitäten, eine ausgewogene Ernährung und ein optimales Stressmanagement acht, wenn Du Deinem Fasziengewebe etwas Gutes tun möchtest. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein professionelles Faszientraining sind elementare Kriterien für Dein Fasernetzwerk.

Wichtig wäre dabei, dass Du mit einem gesunden Lebenswandel, Bewegung und Training für die Faszien nicht erst beginnst, wenn Du bereits erste Anzeichen von Faszien Beschwerden merkst. Stattdessen geht es um die Prävention, da sie ernsthafte Faszienverklebungen vermeiden und Dein Bindegewebe nachhaltig kräftigen kann.

Beachtest Du die genannten Richtlinien im Alltag und ergänzt sie durch ein passendes Faszientraining, welches Du an den erwähnten Regeln orientierst, schaffst Du Dir somit eine gute Basis, um Deine Faszien gesund zu halten.

Über den Autor

Ulrich Pötter

Ulrich Pötter

( Gründer & CEO )

Der Autor Ulrich Pötter ist selbst staatlich anerkannter Therapeut und Präventionsexperte. Seit über 25 Jahren beschäftigt er sich mit innovativen Ausbildungskonzepten in den Bereichen Massage, Fitness, Wellness, Heilpraktik und Prävention. Er hat neben den FASZINIEREND Praxen 5 professionelle Akademien gegründet, bei denen er auch heute noch Geschäftsführer und Direktor ist. Im Mittelpunkt der Akademie- und Praxisarbeit steht vorrangig die professionelle Dienstleistung am Kunden, die individuell, zielorientiert und nachhaltig sein muss, um die internen Qualitätsvorgaben zu erfüllen.

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